"Arbeiten im Schlachthof
Gesetz soll Missstände eindämmen
Stand: 01.06.2017 15:32 Uhr
Aktivisten und Gewerkschaften kritisieren die Arbeitsbedingungen in großen deutschen Schlachthöfen oft als katastrophal. Politiker der Großen Koalition wollen den Missständen nun einen Riegel vorschieben." www.tagesschau.de/wirtschaft/schlachthof-gesetz-101.html
"Coronavirus in Schlachthöfen
Kein Platz für Abstand und Hygiene?
Stand: 09.05.2020 15:49 Uhr
Nachdem bei Hunderten Schlachthof-Mitarbeitern das Coronavirus nachgewiesen wurde, fordern mehrere Politiker Konsequenzen. Sie kritisieren vor allem die beengten Wohnverhältnisse der meist osteuropäischen Arbeiter." www.tagesschau.de/wirtschaft/coronavirus-fleischbetrieb-103.html
"Bayern: Offenbar Dutzende Infektionen in Schlachtbetrieb
12:46 Uhr 15.05.2020
Im bayerischen Landkreis Straubing-Bogen haben sich mindestens 77 Mitarbeiter eines Schlachthofes mit dem Coronavirus angesteckt. Das berichtete die Deutsche Presseagentur unter Berufung auf Quellen des bayerischen Gesundheitsministeriums.
Alle rund 1000 Mitarbeiter des Betriebs sollen getestet werden. Bei etwa 150 Angestellten steht der Test demnach noch aus. 18 Infektionen seien bereits vor den Massentests bekannt gewesen, durch die Testreihe seien 59 weitere Fälle festgestellt worden.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) forderte im Interview mit dem "Spiegel" strengere Regeln für Unternehmen der Fleischindustrie. "Wir riskieren durch das Verhalten einiger schwarzer Schafe eine zweite große Infektionswelle", warnte Heil. Er will am Montag Vorschläge ins Corona-Kabinett einbringen, um das Arbeitsschutzgesetz zu ändern."
"Kritik von EU-Gewerkschaften
Deutsche Fleischindustrie als Jobkiller
Stand: 03.06.2020 03:50 Uhr
Als die Bundesregierung ankündigte, Werksverträge in Schlachtbetrieben abzuschaffen, drohten die Hersteller, ins EU-Ausland abzuwandern. Doch Deutschland hat mit seinen Billiglöhnen dort Jobs vernichtet, sagen Kritiker.
Von Helga Schmidt, ARD-Studio Brüssel
Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise, als in deutschen Schlachthöfen hunderte Arbeiter infiziert wurden, wollte Kristjan Bragason wissen, ob die Arbeitsverhältnisse auch in anderen EU-Ländern so schlimm sind. Bragason ist Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsverbandes für den Bereich Ernährung und Landwirtschaft.
Fast überall gehe es besser zu als in deutschen Schlachthöfen, so lautete die Antwort aus den nationalen Verbänden. Aber es kam auch noch eine andere kritische Rückmeldung: "Viele unserer Mitglieder kritisieren heftig die Art, wie Deutschland gehandelt hat", sagt Bragason. Mit Dumpinglöhnen seien Jobs in vielen Nachbarländern zerstört und nach Deutschland geholt worden. Viele Jobs gingen in Ländern wie Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Dänemark verloren.
Es gibt keine Chance, mit den Niedrigkosten zu konkurrieren, die die Fleischbetriebe in Deutschland geboten bekommen. Zahlen belegen das: In Belgien und Frankreich zum Beispiel sind die Mindestlöhne höher als in Deutschland, in Dänemark zahlt die Branche sogar nach Tariflohn.
Dass die reichste Volkswirtschaft Europas in der Fleischwirtschaft ein Billiglohnland ist, ärgert nicht nur den europäischen Gewerkschaftsverband. "Deutschland hat eine extreme Situation an den Schlachthöfen im europäischen Vergleich, das muss man wirklich sagen", sagt der Europaabgeordnete Martin Häusling.
Der Agrarexperte der Grünen-Fraktion kritisiert, Deutschland habe sich durch das System der Werksverträge Wettbewerbsvorteile gegenüber den Nachbarn verschafft. Aber auch durch Verzicht auf Kontrolle. "Deutschland hat das System des Billig, Billig, Billig auch auf die Schlachthöfe übertragen und es da auch perfektioniert", sagt er.
Vor allem beim Schweinefleisch hat die deutsche Niedrigpreispolitik den Markt in Europa verändert. In den letzten 20 Jahren stieg die Zahl der Schlachtungen in Deutschland um fast die Hälfte. Gleichzeitig ging sie in anderen Ländern zurück. Das hat nicht nur eine Marktkonzentration auf wenige große Firmen zur Folge, mit dem Marktführer Tönnies an der Spitze.
Die andere Folge sind immer mehr Tiertransporte: "Es ist tatsächlich so, dass die deutschen Schlachthöfe in Europa fast mit am billigsten schlachten", sagt Häusling. Deshalb schließen Schlachthöfe in den Nachbarländern und die Tiere würden von Frankreich, aber auch von Belgien, Holland und vor allem auch von Dänemark nach Deutschland gefahren, um sie da schlachten zu lassen. "Und darüber regen sich natürlich unsere Nachbarländer zurecht auf.
Gegen den Run auf die billigsten Schlachthöfe helfen nach Einschätzung des Agrarexperten Häussling nur europaweite Normen. In allen Ländern der EU müssten Mindestauflagen beim Lohn und bei den Arbeitsbedingungen gelten."
19 Comments:
Gesetz soll Missstände eindämmen
Stand: 01.06.2017 15:32 Uhr
Aktivisten und Gewerkschaften kritisieren die Arbeitsbedingungen in großen deutschen Schlachthöfen oft als katastrophal. Politiker der Großen Koalition wollen den Missständen nun einen Riegel vorschieben."
www.tagesschau.de/wirtschaft/schlachthof-gesetz-101.html
Corona-Hotspot Fleischfabriken
Stand: 11.05.2020 05:01 Uhr
Amerikas Schlachthöfe haben mit heftigen Corona-Ausbrüchen zu kämpfen. Angesichts der Arbeitsbedingungen sind Übertragungen kaum auszuschließen. Trotzdem wird weiter geschlachtet."
www.tagesschau.de/ausland/usa-corona-fleischfabriken-101.html
Kein Platz für Abstand und Hygiene?
Stand: 09.05.2020 15:49 Uhr
Nachdem bei Hunderten Schlachthof-Mitarbeitern das Coronavirus nachgewiesen wurde, fordern mehrere Politiker Konsequenzen. Sie kritisieren vor allem die beengten Wohnverhältnisse der meist osteuropäischen Arbeiter."
www.tagesschau.de/wirtschaft/coronavirus-fleischbetrieb-103.html
www.bullshift.net/all/view/2019/09/7szuuah
( damit man sich teure verbrennungsmotoren (autos) leisten kann ... )
www.bullshift.net/user/micc/view/2020/03/capimp
twitter.com/Karl_Lauterbach/status/1260487253572358144
"Bayern: Offenbar Dutzende Infektionen in Schlachtbetrieb
12:46 Uhr 15.05.2020
Im bayerischen Landkreis Straubing-Bogen haben sich mindestens 77 Mitarbeiter eines Schlachthofes mit dem Coronavirus angesteckt. Das berichtete die Deutsche Presseagentur unter Berufung auf Quellen des bayerischen Gesundheitsministeriums.
Alle rund 1000 Mitarbeiter des Betriebs sollen getestet werden. Bei etwa 150 Angestellten steht der Test demnach noch aus. 18 Infektionen seien bereits vor den Massentests bekannt gewesen, durch die Testreihe seien 59 weitere Fälle festgestellt worden.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) forderte im Interview mit dem "Spiegel" strengere Regeln für Unternehmen der Fleischindustrie. "Wir riskieren durch das Verhalten einiger schwarzer Schafe eine zweite große Infektionswelle", warnte Heil. Er will am Montag Vorschläge ins Corona-Kabinett einbringen, um das Arbeitsschutzgesetz zu ändern."
"Kritik von EU-Gewerkschaften
Deutsche Fleischindustrie als Jobkiller
Stand: 03.06.2020 03:50 Uhr
Als die Bundesregierung ankündigte, Werksverträge in Schlachtbetrieben abzuschaffen, drohten die Hersteller, ins EU-Ausland abzuwandern. Doch Deutschland hat mit seinen Billiglöhnen dort Jobs vernichtet, sagen Kritiker.
Von Helga Schmidt, ARD-Studio Brüssel
Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise, als in deutschen Schlachthöfen hunderte Arbeiter infiziert wurden, wollte Kristjan Bragason wissen, ob die Arbeitsverhältnisse auch in anderen EU-Ländern so schlimm sind. Bragason ist Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsverbandes für den Bereich Ernährung und Landwirtschaft.
Fast überall gehe es besser zu als in deutschen Schlachthöfen, so lautete die Antwort aus den nationalen Verbänden. Aber es kam auch noch eine andere kritische Rückmeldung: "Viele unserer Mitglieder kritisieren heftig die Art, wie Deutschland gehandelt hat", sagt Bragason. Mit Dumpinglöhnen seien Jobs in vielen Nachbarländern zerstört und nach Deutschland geholt worden. Viele Jobs gingen in Ländern wie Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Dänemark verloren.
www.tagesschau.de/inland/werkvertraege-hintergrund-101.html
"Das System Billig perfektioniert"
Es gibt keine Chance, mit den Niedrigkosten zu konkurrieren, die die Fleischbetriebe in Deutschland geboten bekommen. Zahlen belegen das: In Belgien und Frankreich zum Beispiel sind die Mindestlöhne höher als in Deutschland, in Dänemark zahlt die Branche sogar nach Tariflohn.
Dass die reichste Volkswirtschaft Europas in der Fleischwirtschaft ein Billiglohnland ist, ärgert nicht nur den europäischen Gewerkschaftsverband. "Deutschland hat eine extreme Situation an den Schlachthöfen im europäischen Vergleich, das muss man wirklich sagen", sagt der Europaabgeordnete Martin Häusling.
Der Agrarexperte der Grünen-Fraktion kritisiert, Deutschland habe sich durch das System der Werksverträge Wettbewerbsvorteile gegenüber den Nachbarn verschafft. Aber auch durch Verzicht auf Kontrolle. "Deutschland hat das System des Billig, Billig, Billig auch auf die Schlachthöfe übertragen und es da auch perfektioniert", sagt er.
www.tagesschau.de/inland/debatte-fleischindustrie-101.html
Konzentration auf wenige Firmen
Vor allem beim Schweinefleisch hat die deutsche Niedrigpreispolitik den Markt in Europa verändert. In den letzten 20 Jahren stieg die Zahl der Schlachtungen in Deutschland um fast die Hälfte. Gleichzeitig ging sie in anderen Ländern zurück. Das hat nicht nur eine Marktkonzentration auf wenige große Firmen zur Folge, mit dem Marktführer Tönnies an der Spitze.
Die andere Folge sind immer mehr Tiertransporte: "Es ist tatsächlich so, dass die deutschen Schlachthöfe in Europa fast mit am billigsten schlachten", sagt Häusling. Deshalb schließen Schlachthöfe in den Nachbarländern und die Tiere würden von Frankreich, aber auch von Belgien, Holland und vor allem auch von Dänemark nach Deutschland gefahren, um sie da schlachten zu lassen. "Und darüber regen sich natürlich unsere Nachbarländer zurecht auf.
www.tagesschau.de/inland/kabinett-fleischindustrie-arbeitsbedingungen-103.html
Gegen den Run auf die billigsten Schlachthöfe helfen nach Einschätzung des Agrarexperten Häussling nur europaweite Normen. In allen Ländern der EU müssten Mindestauflagen beim Lohn und bei den Arbeitsbedingungen gelten."
www.br.de/mediathek/video/quer-12112020-zuwanderer-retten-kliniken-energiewende-selbstgemacht-nuernberger-loewenstreit-av:5f7340591fbf050015a7c036